Schwarze Zeiten für den Wald in Hessen
Die neue hessische Landesregierung hat den Naturschutz im Wald binnen weniger Monate von der Agenda gestrichen. Die Ausweisung von Naturschutzgebieten im Wald wurde gestoppt, alte Buchen in FFH Gebieten können wieder abgeholzt werden und die Zertifizierung mit dem FSC-Gütesiegel wird beendet. Das sind schwarze Zeiten in Hessen und auch für uns im Schwalm-Eder-Kreis
Der Kurs der Landesregierung ist fatal, denn angesichts von Waldsterben, Biodiversitätskrise und Klimakrise sollte die Landesregierung eigentlich alles dafür tun, unseren Wald bestmöglich zu schützen. Auch für uns im Schwalm-Eder-Kreis ist das kontraproduktiv, denn die Bewirtschaftung des Staatswaldes hat Vorbildfunktion.
Außerdem unterscheiden die Bürger*innen nicht nach den unterschiedlichen Besitzarten: Staatswald, Kommunalwald und Privatwald. In der Vergangenheit war die Zertifizierung des Staatswaldes mit FSC der Garant dafür, dass alle Bürger*innen und alle Beteiligten - auch wir in den Kommunen - Anregungen und Kritik abgeben konnten, die dann transparent bearbeitet und beantwortet wurden im Zuge der Begutachtung nach FSC.
Dass die neue Landesregierung die Zertifizierung in Hessen beendet, ist hochproblematisch, denn mithilfe von FSC konnten in der Vergangenheit Konflikte zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft ausgeräumt werden, so Christoph Sippel, Mdl B90/Die Grünen. Der Schwalm-Eder-Kreis hat insgesamt eine bewirtschaftete Waldfläche von ca. 55.300 ha. Davon sind ca. 32.000 ha Staatswald. Das heißt etwa 59,31 % der Flächen sind im Besitz des Landes Hessen. Bislang hatten wir die Unterstützung der Landesregierung und von HessenForst z.B. durch finanzielle Förderung und fachliche Expertise. Wie es damit weitergeht, ist für uns nun unklar. Wir können uns in Zeiten der Klima- und Biodiversitätskrise ein Roll-back, wie es die Landesregierung in Hessen vollzieht, nicht leisten, so Sippel.