Schwalm-Eder-Kreis. In einer deutlichen Stellungnahme kritisiert Christoph Sippel, Landtagsabgeordneter der Grünen im Schwalm-Eder-Kreis, den Beschluss der Landesregierung zur Struktur und Zuständigkeiten des Kabinetts. Statt den versprochenen Bürokratieabbau voranzutreiben, beobachten die Grünen das genaue Gegenteil.
"Bürokratieabbau war eines der großen Schilder, welche die Landesregierung vor sich hergetragen hat, übrig geblieben ist davon quasi nichts mehr, eher das genaue Gegenteil. Es gibt zwei zusätzliche Ministerien und vier zusätzliche Staatssekretärs-Posten. Über die Kosten hierfür liegen dem Finanzminister noch keine Informationen zu, neue Abteilungen und weitere Stellen noch gar nicht hinzugezählt.“, so Sippel.
„Die Aufspaltung des Sozialministeriums sorgt für Doppelstrukturen und Reibungsverluste. In den Bereichen Vereinbarkeit von Familien und Beruf, Kinderbetreuung, Jugendhilfe und Gewaltschutz ist mal das eine, mal das andere Ministerium zuständig. Gerade hier Unterstützung aus einer Hand besonders wichtig."
Besonders kritisiert Sippel die Erweiterung des Wirtschaftsministeriums um den ländlichen Raum:
"Ein ganz schöner Etikettenschwindel, denn für den ländlichen Raum zuständig ist laut der Aufgabenaufteilung der Landesregierung weiterhin das Landwirtschaftsministerium. Als Landtagsabgeordneter eines ländlichen Wahlkreises finde ich dieses Chaos bezeichnend. Eine ganze Menge Prosa aber kein Inhalt dahinter, mehr zeigt diese Landesregierung bisher nicht. Echte Verbesserungen und Veränderungen im ländlichen Raum, die wir auch im Schwalm-Eder-Kreis dringend brauchen, sind nicht geplant. Auch die Ankündigung der SPD aus dem Wahlkampf ein Ministerium in Nordhessen zu platzieren wird so nicht kommen, so der Chef der Staatskanzlei am Dienstag im Landtag."
Sippel fordern von der Landesregierung eine klare und effiziente Strukturierung des Kabinetts sowie eine ehrliche und transparente Kommunikation über die tatsächlichen Zuständigkeiten der Ministerien und keine weiteren gut klingenden Worthülsen.
Foto: Hessischer Landtag, Kanzlei